"Die Höhle der Löwen": Eklat bei DHDL: Nils Glagau und Ralf Dümmel gehen aufeinander los - am Ende verlieren beide
Eigentlich ist es eine bestechend gute Idee: Statt Leihwagen von Personal von A nach B durch Deutschland zu kurven, verleiht man diese Autos einfach für die vorgeschriebene Strecke. Der Kunden zahlt nur einen symbolischen Euro, die Autovermieter sparen sich hohe Kosten - und bezahlen einfach Flipcar, das Start-up, dass sich diese Geschäftsidee hat einfallen lassen.
"Die Höhle der Löwen" startet in dieser Woche gleich mal mit diesem Kracher. Allerdings mit zwei Wermutstropfen für die Gründer: Zum einen sitzt der Tech-Experte Frank Thelen bei diesem Pitch nicht im Löwensessel. Er hätte genau der richtige Investor sein können. Zum anderen nörgeln die anderen Löwen am Geschäftskonstrukt herum.Was sich ändern muss bei DHDL 10.25
Denn Flipcar hat eine eklatante Schwachstelle: Die Gründer wollen sich nur von zehn Prozent der Anteile trennen, die übrigen 90 Prozent gehören aber nicht ihnen, sondern ihrer anderen Firma. Die aber erwirtschaftet nur 200.000 Euro Umsatz im Jahr. Für den Löwen, der einsteigt, ein Risiko. Weitere Finanzspritzen vom Mutterunternehmen sind da kaum zu erwarten. Georg Kofler springt trotzdem an, allerdings will er für die geforderten 500.000 Euro 30 Prozent der Firmenanteile. Das ist den Gründern zu viel, sie versuchen zu handeln - und gehen am Ende ohne Deal aus der Höhle.
Mama Wong angelt sich einen Löwen
Deutlich besser läuft es für Tu-Nhu Roho, die unter dem Namen "Mama Wong" asiatische Marinaden verkauft. Sie selbst stammt aus Süd-Vietnam und kam als Baby mit ihren Eltern über Hongkong in eine Kleinstadt in der Eifel. Das Gefühl von zu Hause erlebt die Familie durch die mitgebrachte Küche. Und genau diese Rezepte dürfen nun die Löwen verköstigen. Und das nicht zu knapp: Jeder Juror bekommt von ihr eine üppig gefüllte Platte vorgesetzt. Nils Glagau gefällt's, Carsten Maschmeyer verschluckt sich, und Georg Kofler geht leer aus, weil er Knoblauch nicht verträgt. Ansonsten genüssliches Schmatzen und Schweigen. Am Ende macht Ralf Dümmel den Deal. Mama Wong interview_12Uhr
Nicht ganz so gut läuft es für Jaykay, die ein Longboard mit E-Antrieb entwickelt haben. Quasi für all die Skater-Kids, die heute zumindest im mittleren Alter sind. Ja, genau, so Typen wie Frank Thelen. Der springt auch gleich drauf und dreht ein paar Runden. Doch so ganz überzeugt ist er nicht. Und weil beim Invest das Hirn und nicht das Herz entscheidet, gibt es keine Kohle für die Gründer. Auch die anderen Löwen winken ab.
Strong: Schminke zum Schwitzen
Als nächste versucht Jennifer Lapidakis ihr Glück. Das Kontrastprogramm zum Skaterboy könnte nicht größer sein, die Gründerin setzt auf Schweiß- und wischfestes Make-up, das auch beim Sport mitturnt. Strong cosmetics nennt sie ihre Eigenkreation. Und legt einen - sagen wir - bissigen Auftritt hin. Carsten Maschmeyer findet zwei Umschreibungen dafür: Zum einen lobt er ihre Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit. Auf der anderen Seite sei sie einfach nur "dreist". Denn die Gründerin hat schon einen Investor an der Angel, den sie aber fallen lassen würde, wenn ein Löwe dabei wäre. "Diese Spielchen gefallen mir nicht!"
Auch Ralf Dümmel und Frank Thelen sind nicht zufrieden. Sie kritisieren die hohe Unternehmensbewertung von fünf Millionen Euro. Und sind raus. Wirklich interessant wäre Georg Kofler, der mit seiner Social-Power und guten Kontakt der perfekte Löwe sein könnte - wie er auch selbst sagt. Doch er verlangt 25 Prozent für die geforderte Summe. Als die Gründerin verhandeln will, ist Kofler raus. Hoch gepokert, kein Deal, aber mit erhobenem Haupt verlässt die Gründerin die Löwenhöhle.Aspura Clip im Selbsttest 20.05
Eklat in "Die Höhle der Löwen"
Dann kommen die Gründer von BitterLiebe in die Show. Andre Sierek und Jan Stratmann wollen Bitterstoffe aus der Vergessenheit zurückholen. Bitter, das schmecken wir heute kaum noch. Die Industrie weichte diese Geschmacksrichtung auf, süß muss es heute sein. Dabei sind Bitterstoffe gut für den Körper, so die Gründer. Also tröpfeln sich die Löwen die Kräutertinktur in den Rachen. Und Dagmar Wöhrl sagt, was schon die stern-Testerin dachte (Den Test finden Sie hier): "Schmeckt das nicht ein bisschen nach Underberg?" Ja, nun - die Kräuter sind natürlich in ordentlich Alkohol eingelegt. Und so ist der Weg nicht weit zum Kräuterschnaps. Darf man aber gar nicht miteinander vergleichen, sagen die Gründer.
Macht Georg Kofler trotzdem. Er hält's lieber mit einem schönen Fernet Branca und gibt den Gründern eine Absage. Und damit ist der Weg frei für die Raubkatzen.
Dagmar Wöhrl und Nils Glagau hatten ein gemeinsames Angebot unterbreitet. Er spielte seine Apotheker-Karte, denn durch seine Firma Orthomol hat er natürlich beste Beziehungen dahin. Und Frau Wöhrl wollte die Gastro-Szene einbinden. 30 Prozent für 200.000 Euro. Schönes Angebot - doch dann kommt Dümmel. Und "Mr. Regal" holt voll aus. Klar, Apotheken kann er auch. Aber viel wichtiger seien Drogerien und Supermärkte. Dazu kommt, dass er für die Summe nur 20 Prozent haben will. Ein besseres Angebot? Veluvia 16.35
Feuer frei für Ralf Dümmel und Nils Glagau
Auf jeden Fall fühlt sich Glagau genötigt, nachzufeuern. Und greift sich das Veluvia-Beispiel von Dümmel raus. Das Produkt habe es ja anfangs zwar in vielen Geschäften gegeben, aber am Ende stand es ja auch nur in der Apotheke... Ralf Dümmel grätscht ihm ins Wort und schnauzt ihn an: "Nils, dann musst du bei der Wahrheit bleiben. Dann sag,... komm, lass uns das diskutieren!"
Dann entbrennt ein saftiger Schlagabtausch. Veluvia (Auch Carsten Mayschmeyer war investiert; Anmerk. d. Red.) sei als Marke kaputt, sagt Glagau. Stimmt doch gar nicht, meint Dümmel:"Wenn du die Story nicht im Detail weißt, halte ich es für gefährlich zu sagen, die Marke sei kaputt!" Dann geht's rund: Glagau versucht zig mal, seinen "Ich sage doch nur..."-Satzeinstieg zu komplettieren, während Dümmel einfach weitermotzt. "Ich bin in viertausend Apotheken! Ich bin im LEH ", äfft Glagau Dümmel nach.
Die lachende Dritte heißt Julith Williams
Und die Gründer? Verziehen vorne stehend keine Miene. Judith Williams kontrolliert ihre Fingernägel mit einem preiswürdigen Lächeln. Und schiebt sich dann irgendwann mit zwei ausgestreckten Armen zwischen die Streithähne: "So, ihr zwei Löwen", setzt sie an. Und plötzlich wird Glagau bewusst: "Oh, du bist ja auch noch da." Ja, denn auch Williams macht ein Angebot. Und Achtung, sie bekommt auch den Zuschlag von den zwei jungen Gründern. Tja, wenn zwei Löwen sich streiten, gewinnt am Ende die Teleshopping-Queen.