Rettungswesen in der Region: So funktioniert die neue Leistelle
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Von Axel Sturm
Ladenburg. Die Einsätze von Feuerwehren und Rettungsdienst in Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis werden ab dem kommenden Samstag, 1. Dezember, von einer gemeinsamen Leitstelle in Ladenburg koordiniert. Zur neuen Einsatzzentrale gehört auch die "Außenstelle" in der Heidelberger Hauptfeuerwache. Die vom baden-württembergischen Innenministerium genehmigte Neuordnung bezeichnete Christoph Schauder, der Ordnungsdezernent des Rhein-Neckar-Kreises, als "Meilenstein im Rettungswesen".
So könnten sich die 48 Mitarbeiter in Ladenburg und die 19 Beschäftigten in Heidelberg gegenseitig unterstützen, wodurch Synergieeffekte entstünden. Die Einsätze in Mannheim fallen dagegen künftig nicht mehr in den Zuständigkeitsbereich der Rettungsleitstelle, sondern werden von der Quadratestadt aus gesteuert. Doch auch so ist die für 700.000 Menschen zuständige Zentrale in Ladenburg nach Stuttgart die zweitgrößte im Land.
Schauder ist überzeugt, dass die beiden Einsatzstellen schnell zusammenwachsen. Schritt für Schritt würden sie nun technisch miteinander vernetzt. Von der Neustrukturierung profitierten auch die Bürger, erklärte der Ordnungsdezernent. "Der ländliche Raum wird gestärkt, und wir sind auf einem guten Weg, dass dort die 15-Minuten-Hilfsfrist eingehalten werden kann", sagte Schauder.
Jürgen Wiesbeck, Vizepräsident und Kreisbereitschaftsleiter des DRK Rhein-Neckar/Heidelberg, verwies zudem darauf, dass die Zahl der Rettungsfahrzeuge in Sinsheim, Bammental und Walldorf aufgestockt worden sei. Dadurch verkürzten sich die Einsatzwege und könnte die 15-Minuten-Hilfsfrist zu 95 Prozent eingehalten werden, wie es das Land vorschreibt.
Träger der Rettungsleitstelle in Ladenburg sind künftig nur noch der Rhein-Neckar-Kreis und der DRK-Kreisverband Rhein Neckar/Heidelberg. Der DRK-Kreisverband Mannheim scheidet aus und wird die Verantwortung in der Mannheimer Leitzentrale übernehmen. Die Aufgaben in Ladenburg hätten sich nicht verändert, sagte der Leitstellenleiter und Kreisbrandmeister Udo Dentz. Dort erfolge die Alarmierung und Einsatzsteuerung von Feuerwehr und Rettungsdiensten. Auch das Management von Krankentransporten gehöre zu den Aufgaben der Mitarbeiter.
Wie reibungslos der Betrieb in Ladenburg läuft, davon konnte sich am Donnerstagabend auch Wilfried Klenk (CDU), Staatssekretär im Innenministerium, überzeugen. Er freute sich darüber, dass die Städte Mannheim und Heidelberg sowie der Rhein-Neckar-Kreis eine gute Lösung gefunden hätten, die auch den Interessen der jeweiligen Träger Rechnung trage. Ursprünglich geplant war der Bau einer neuen, 15 Millionen Euro teuren Großleitstelle auf dem Nato-Gelände in der Heidelberger Rudolf-Diesel-Straße 22.
Dieses Vorhaben scheiterte jedoch am Widerstand Mannheims, das auf einem Standort in der Quadratestadt beharrte. Inzwischen die Pläne ganz vom Tisch. Die Lösung mit zwei Einsatzzentralen in Ladenburg und Mannheim sei erst nach intensiven Gesprächen und viel diplomatischem Geschick zustande gekommen, sagte Klenk. "Sie ist zwar nicht für die nächsten 20 Jahre in Stein gemeißelt", sagte der Staatssekretär, "aber jetzt starten wir erst einmal". Lobende Worte für Klenk richtete Ordnungsdezernent Schauder von Landrat Stefan Dallinger aus. Aus dessen Sicht stelle die Neuordnung der Leitstellen eine Verbesserung dar und käme den Menschen zugute.