Für den Schichtdienst gibt es spezielle Regeln. Was besagen sie im Blick auf die Arbeitszeiten, die Schichtzulagen und die Gesundheitsrisiken? Ein Überblick. Egal, ob Spätschicht, Nachtschicht oder Wochenendarbeit: In vielen Firmen arbeiten die Beschäftigten rund um die Uhr. Der Begriff Schichtarbeit ist gesetzlich genau definiert und das Arbeitszeitgesetz legt die Schichtdienstregeln klar fest. Die wichtigsten Punkte im Überblick. Welche Schichtdienstregeln gelten nach dem Arbeitszeitgesetz? Das Arbeitszeitgesetz regelt den rechtlichen Rahmen für die Schichtarbeit. Vorschriften gibt es für die Dauer der Schichten, die Dauer der Pausen und die Ruhezeiten. Es gilt eine Normalarbeitszeit von acht Stunden pro Tag und eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens elf Stunden pro Tag. Entsprechend dem Tarifvertrag kann die Ruhezeit bei einem festgelegten Ausgleich auf neun Stunden verkürzt werden. Eine Verlängerung der täglichen normalen Arbeitszeit auf bis zu zwölf Stunden ist erlaubt, wenn innerhalb von sechs Monaten durchschnittlich mindestens elf Stunden Ruhezeit zwischen den Schichten liegen. Lesen Sie auch: Was Nacht- und Schichtarbeit mit uns macht Schichtarbeit: Bis wann muss der Dienstplan erstellt werden? Die Arbeitszeit darf außerdem verlängert werden, wenn sie regelmäßig in eine Arbeitsbereitschaft oder einen Bereitschaftsdienst fällt. Notfälle und außergewöhnliche Fälle sind ebenfalls eine legitime Begründung. Bei einer Arbeitszeit von über sechs Stunden muss eine Pause von mindestens 30 Minuten gewährt werden. Mitarbeiter können die Pause auf zweimal 15 Minuten aufteilen. Bei mehr als neun Stunden beträgt die Pause mindestens 45 Minuten. Was besagen die Schichtdienstregeln bezüglich der Nachtruhe? Für Nachtschichten gelten spezielle Bestimmungen. Laut Arbeitsschutzgesetz darf pro Nachtschicht nicht mehr als acht Stunden gearbeitet werden. In bestimmten Fällen kann die Arbeitszeit verlängert werden, beispielsweise bei bezahlten freien Tagen oder wenn der Ausgleich innerhalb eines bestimmten Zeitraums erfolgt. Welche Schichtdienstregeln gelten für Jugendliche? Für unter 18-Jährige gilt das Jugendarbeitsschutzgesetz, das bestimmte Alters- und Arbeitszeitgrenzen vorsieht. Das Arbeiten ist nur zwischen 6 und 20 Uhr erlaubt. Ausnahmen und Abweichungen, die nach Alter gestaffelt sind, regelt das Arbeitsschutzgesetz. Einschränkung im Mutterschutz: Arbeitgeber müssen auch das Mutterschutzgesetz beachten. Für werdende und stillende Mütter gilt ebenfalls ein Arbeitszeitraum zwischen 6 und 20 Uhr. Umfassen Schichtdienstregeln auch den Gesundheitsschutz? Das Arbeitsrecht schützt Nachtarbeitende besonders. Sie haben vor Beginn der Beschäftigung und danach alle drei Jahre Anspruch auf eine arbeitsmedizinische Untersuchung. Ab einem Alter von 50 Jahren steht ihnen das Recht einmal jährlich zu. Die Kosten muss der Arbeitgeber tragen, sofern die Untersuchungen nicht kostenfrei von einem Betriebsarzt oder überbetrieblichen Dienst angeboten werden. Ist Schichtdienst verpflichtend? Mitarbeiter sind nicht grundsätzlich zum Schichtdienst verpflichtet. Unter folgenden Bedingungen dürfen sie auf einen Tagesarbeitszeitplatz wechseln: Medizinischer Grund Mitarbeiter erzieht ein Kind unter zwölf Jahren allein Betreuung eines schwer pflegebedürftigen Angehörigen Keine dringenden betrieblichen Erfordernisse Insgesamt hat Schichtarbeit einige Vorteile. Dazu gehören Schichtzulagen, freie Vor- und Nachmittage sowie freie Tage unter der Woche. Arbeit in Schichten hat aber auch Nachteile, zu denen mögliche Schlaf- und Essstörungen sowie weniger Zeit mit der Familie oder Freunden gehören. Wichtig sind optimale Rahmenbedingungen und eine Einhaltung aller Schichtdienstregeln.