Hirschberger Forum: "Nicht nachhaltig gewirtschaftet" (Update)
Hirschberg. (ze) Während seines Bürgermeisterwahlkampfs hat Jens Flammann die Hirschberger schätzen gelernt. "Hier leben viele agile Menschen, die merken, so kann es nicht weitergehen", hat er festgestellt. Damit unterscheidet sich Hirschberg in Flammanns Wahrnehmung von vielen anderen Kommunen, die er sich in den letzten Jahren angeschaut hat, um dort möglicherweise für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren. "Die sind eigentlich schon tot", beschreibt er diese im Gespräch mit der RNZ.
In Hirschberg dagegen gebe es viele Leute, die gestalten wollen, so Flammann. Deshalb reize es ihn, in der Gemeinde etwas zu machen. So kam er auf die Idee, das Hirschberger Forum zum Thema "Demokratie und Nachhaltigkeit in der Kommune entwickeln" ins Leben zu rufen, das am Freitag, 11. Oktober, von 10 bis 13.30 Uhr im Gasthaus "Goldene Gans" in Mannheim. (Anmerkung: Die Veranstaltung wurde verlegt und wird nicht wie zunächst angekündigt im ehemaligen Zollhof in Großsachsen stattfinden.)
"Wenn wir nicht nur überleben, sondern Lebensqualität entwickeln wollen, kommen wir an mehr Nachhaltigkeit - ökologisch, sozial und ökonomisch - vor Ort in den Kommunen nicht mehr vorbei", ist eine der Thesen Flammanns. "Die Haushaltssperre hat gezeigt, dass in der Gemeinde nicht nachhaltig gewirtschaftet wird", nennt er ein Beispiel.
Zudem habe der Sozialbericht darauf hingewiesen, dass die Bevölkerungsstruktur zu einem Problem werden könnte. Da in Hirschberg keine weiterführenden Schulen vorhanden sind, würden die jungen Leute nach der Grundschule die Gemeinde verlassen. Erst, wenn sie eine Familie gründen, kämen sie möglicherweise zurück. Damit fehlten in der Gemeinde die 18- bis 30-Jährigen. Die Vereine spürten das schon lange.
"Das ist eigentlich alles schon länger bekannt, aber in den Kommunen kommt es nicht an", hat Flammann bemerkt. Mit dem Forum will er diese Stagnation aufbrechen und Menschen zusammenbringen, die sich austauschen und so ermutigende Beispiele kennenlernen. Dazu hat er drei Experten eingeladen, die mit Impulsvorträgen die Teilnehmer dazu anregen, "über den kommunalpolitischen Tellerrand hinaus zu denken". In Gesprächsrunden werden sie Themen bestimmen und sich fragen, welche Anregung sofort umgesetzt werden kann und welche noch etwas reifen muss.
Info: Die Anmeldung ist über www.HirschbergForum.Flammann.de möglich, die Teilnahme kostenlos.