Projekte weltweit: So konnte die Stiftung stern in diesem Jahr dank Ihrer Spende helfen
Auch 2023 konnte die Stiftung stern Projekte in aller Welt unterstützen – und vor unserer Haustür. Wir sagen: Danke für Ihre Hilfe!
In der Nacht vom 5. auf den 6. Februar erschütterte ein verheerendes Erdbeben den Südosten der Türkei und den Norden Syriens. Mehr als 56.000 Menschen kamen ums Leben, mindestens zwei Millionen wurden obdachlos. Reporter des stern, die kurz danach in die Region kamen, trafen auf Menschen, die apathisch neben ihren toten Angehörigen saßen. Leserinnen und Leser spendeten mehr als 120 000 Euro. Damit konnten wir unter anderem die Syrian American Medical Society (SAMS) unterstützen, die in den von ihr mitbetriebenen Krankenhäusern in Syrien Tausende Menschen behandelte. Ihre mobilen Teams waren auch in den Zeltstädten der Obdachlosen unterwegs.
Lerncoaching für Grundschüler
Die neue Pisa-Studie hat es einmal mehr gezeigt: Kinder aus sozial benachteiligten Familien oder mit Migrationshintergrund haben es in deutschen Schulen schwer. Viele hinken im Stoff hinterher – auch weil sie im Homeschooling während der Coronapandemie keine ausreichende Unterstützung bekamen. Sie können oftmals nicht flüssig lesen, weil sie die Buchstaben nicht beherrschen, es hapert aber auch an Kenntnissen in Mathematik. Viele können sich nur schlecht konzentrieren, manche stören im Unterricht.
Hier setzt das Projekt des Kinder- und Jugendhilfswerk "Arche" an: Ein Lerncoach arbeitet individuell mit Grundschülern an Brennpunktschulen. Das erste Lerncoaching startete 2022 an einer Schule in Berlin-Marzahn. Dank der Unterstützung durch die Stiftung stern und den RTL-Spendenmarathon kamen 859 000 Euro zusammen. Davon profitieren nun noch mehr Kinder: Seit diesem Jahr sind Lerncoaches auch in Osnabrück, Potsdam und Herne aktiv, im Februar 2024 soll der fünfte in Meißen starten. Das Coaching findet einzeln oder in der Gruppe statt, die meisten kommen zweimal pro Woche, betreut werden jeweils 25 bis 30 Kinder. Der Fokus liegt auf den dritten und vierten Klassen, um Rückstände aufzuarbeiten, bevor es auf die weiterführenden Schulen geht. Schon nach wenigen Wochen entwickeln die Mädchen und Jungen Selbstvertrauen, weil ihre Noten besser werden – lernen macht ihnen wieder Spaß.
STERN PAID 50_23 PISA Bildung in Deutschland, 20.45
Ein festes Dach Über dem Kopf
In Deutschland steigt die Zahl der Wohnungslosen. Aktuell leben 447.000 Menschen in Notunterkünften, unter ihnen Kinder und Jugendliche. Etwa 40.000 junge Heranwachsende sind obdachlos und leben auf der Straße. Die Gründe sind vielfältig: Armut, steigende Mieten, knapper Wohnraum, Stress in der Familie. Viele erleben Gewalt. In Berlin ist der Verein Straßenkinder e. V. eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche. Hier bekommen sie nicht nur frische Wäsche und ein warmes Getränk, sondern auch Hilfe von Streetworkern.
Derzeit werden 466 Kinder und Jugendliche betreut. "Der Bedarf steigt. Besondere Sorge macht uns die verdeckte Wohnungslosigkeit. Wohnraum wird für viele unbezahlbar", sagt Eckhard Baumann, Geschäftsführer von Straßenkinder e. V. Unterstützt wird der Verein auch durch Spenden der Stiftung stern. Dieses Jahr wurde der Grundstein für die "Butze" in Berlin-Lichtenberg gelegt. Bis 2025 soll hier eine Begegnungsstätte mit rund 40 Wohn- und Schlafplätzen, einer Wärmestube sowie Büros für Sozial- und Rechtsberatung entstehen. Ein bundesweit einmaliges Projekt.
Eine neue Schule in Kinakoni
Die Dächer waren einsturzgefährdet. Die Mauern bröckelten, Bänke und Tische fielen fast in sich zusammen, die Küche war ein einfacher Verschlag mit Feuerstelle. Die 250 Schülerinnen und Schüler mussten unter sehr schwierigen Bedingungen lernen. Das war der Zustand der Grundschule von Kinakoni, jenem Dorf im Südosten von Kenia, dessen Menschen seit Herbst 2021 gemeinsam mit dem stern und der Welthungerhilfe nach neuen Lösungen gegen den Hunger suchen. In den vergangenen Monaten wurden nun die Gebäude von Grund auf saniert. Dabei halfen die Eltern mit. Sie formten die Ziegel, mauerten neue Latrinen. Auch ein Computerraum wurde eingerichtet. Denn den meisten Schülerinnen und Schülern fehlt jede Erfahrung mit digitaler Technologie.
Zum Konzept des Projekts gehört es, Ideen aus Großstädten wie Nairobi aufs Land zu bringen. Mithilfe der Laptops sollen die Kinder den digitalen Aufbruch, der viele Städte Afrikas erfasst hat, miterleben. Im Schulgarten nebendran werden sie nach den Erkenntnissen unterrichtet, die sich aus der Arbeit auf dem Versuchsfeld von Kinakoni ergeben haben.Spendenkasten Jahresrückblick 2023