Attentatspläne: Auto als "Anschlagsmittel": Polizei nimmt weitere Verdächtige wegen Kölner Terroralarms fest
Fahndungserfolg im Zusammenhang mit dem geplanten Terroranschlag auf den Kölner Dom: Die Polizei hat in drei Städten drei weitere Verdächtige in Gewahrsam genommen.
Die Kölner Polizei hat drei weitere Terrorverdächtige im Zusammenhang mit möglichen Anschlagsplänen auf den Dom in der Silvesternacht in Gewahrsam genommen. Die Zugriffe seien in Duisburg, Herne und in Nörvenich im Kreis Düren erfolgt. Dort seien auch Wohnungen durchsucht worden.
Das "vermeintliche Anschlagsmittel" sei ein Pkw, teilte die Polizei am Sonntag in Köln mit. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz von "islamistischen Personen und Personengruppen", die "im Moment aktiver sind als sonst".
Anschlag auf Kölner Dom sollte wohl mit Auto ausgeführt werden
Kölns Polizeipräsident Johannes Hermanns sagte, die drei Verdächtigen stünden in Verbindung mit einem Tadschiken, der an Heiligabend in Wesel festgenommen wurde. Es habe sich herausgestellt, dass dieser Teil eines größeren Netzwerkes sei, das sich auch auf andere Bundesländer und andere europäische Staaten erstrecke.STERN PAID 52_23 Titel Hoffnung
Die Ermittlungen hätte ergeben, dass der mutmaßliche Anschlag in Köln offenbar mit einem Auto durchgeführt werden sollte – "auf welche Weise, ist uns nicht bekannt", erklärte der Leiter der Verkehrsdirektion der Kölner Polizei, Frank Wißbaum. Beamte hätten daraufhin die Tiefgarage unter dem Kölner Dom mit Sprengstoffspürhunden untersucht. Dabei sei allerdings nichts Verdächtiges festgestellt worden.
"Wir haben Stand jetzt keine Dinge gefunden, die auf einen unmittelbaren Anschlag hindeuten", sagte Wißbaum. Die Schutzmaßnahmen seien aber noch einmal erhöht worden. Seit dem Nachmittag seien "nur zum Schutz des Domes und der Bevölkerung in der Kölner Innenstadt rund 1000 Polizisten im Sondereinsatz". Die Verdächtigen seien "in staatlicher Obhut" und könnten "nicht weiter kommunizieren und agieren".
Innenminister Reul zeigte sich überzeugt von der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen. "Die Polizei hat alle Vorkehrungen getroffen, damit Bürgerinnen und Bürger ein sicheres Silvester feiern können", versicherte der CDU-Politiker. "Ich glaube, in Köln kann man heute ruhig feiern."
Die Polizei hatte kurz vor Weihnachten Hinweise auf einen geplanten islamistischen Terroranschlag auf den Kölner Dom "an Silvester beziehungsweise zum Jahreswechsel" erhalten. Weitere Überprüfungen ergaben laut Hermanns, dass es sich um "sehr ernstzunehmende Hinweise" handele. Im Fokus der Sicherheitsbehörden habe ein Mann mit Bezügen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gestanden.