Schlagerstar Helene Fischer zelebriert Weihnachten in diesem Jahr nicht mit ihrer großen Show im ZDF. Durch den Ausfall wird etwas fehlen, sagt ein Kollege t-online. Für viele Schlagerfans gehört die "Helene Fischer Show" zum Weihnachtsabend wie Geschenke unter dem Baum. Doch bereits seit dem Sommer steht fest: In diesem Jahr fällt die Show aus. In der Vergangenheit pausierte das öffentlich-rechtliche Format nur zweimal – 2021 und 2022 aufgrund der Corona-Pandemie. Der jetzige Ausfall hat persönliche Gründe: Helene Fischer hat ihr zweites Kind bekommen und befindet sich in Elternzeit . Dass ohne die Musikshow am 25. Dezember etwas fehlen wird, ist auch Schlagermusiker Max Weidner klar. Er sagt t-online: "Ohne Helene fehlt an Weihnachten nicht nur eine TV-Show, da fehlt Glanz, Attitüde und dieses gewisse Knistern, das man sonst nur nach dem dritten Glühwein kennt. Für mich gehört die 'Helene Fischer Show' zu den Feiertagen wie Christbaum, Gans und das Gefühl, dass heute alles erlaubt ist." "Das ist Reichweite, die kannst du nicht kaufen" Für einige Musiker fällt mit der Show auch ein wichtiges berufliches Engagement weg. Max Weidner weiß, wie begehrt die Plätze in großen Formaten wie diesem sind. "Diese Shows sind immer noch der Ritterschlag. Klar, heute läuft vieles über TikTok, Insta und Co. – da wird mehr gescrollt als zugehört. Aber Samstagabend-TV ist nach wie vor der Moment, wo du ganz Deutschland auf einmal erreichst. [...] Das ist Reichweite, die kannst du nicht kaufen." Die Plätze auf der Bühne sind hart umkämpft, sagt der 30-Jährige. Doch nicht nur in den großen Shows herrsche eine Ellbogen-Mentalität. Die gesamte Schlagerbranche sei ein "Haifischbecken". Das habe er am eigenen Leib zu spüren bekommen, als er vor einigen Wochen aufgrund der enormen Belastung zusammenbrach und im Krankenhaus behandelt werden musste . Er liebe seinen Job und brenne für den Schlager – "doch irgendwann schluckt dich das System". Es sei ermüdend, sich immerzu behaupten zu müssen. "Du musst ständig funktionieren und bestimmten Machern gefallen, damit du überhaupt eine Chance bekommst." "Helene steht nicht zufällig da oben" Max Weidner ist seit 15 Jahren Teil der Branche. In dieser Zeit habe er viele Menschen kennengelernt, deren Karrieren am Ende gescheitert sind. Nicht so bei Helene Fischer. Sie hat es an die Spitze des Schlagers geschafft. Wie erklärt sich Max Weidner ihren Erfolg? "Ganz einfach: Sie ist verdammt gut", findet er. "Sie hat den Schlager nicht nur entstaubt, sie hat ihn auf ein internationales Unterhaltungslevel gehoben. Groß, aufwendig, professionell." Sie habe sich durch Disziplin, Ehrgeiz, Stimmtalent und ein gutes Gespür für die Branche erfolgreich etabliert. "Helene steht nicht zufällig da oben." Doch nicht alle Musikkollegen sind Fans von Helene Fischer, an ihrer Arbeit gab es in der Vergangenheit auch Kritik. Zuletzt sagte Howard Carpendale im Podcast "Hotel Matze", dass sie sich in seinen Augen zu sexy präsentiere. "Die Leute haben dich geliebt und plötzlich hattest du das Gefühl wie viele amerikanische Künstler: Ich muss viel sexier werden", sagte er direkt an Helene Fischer gerichtet. "Du darfst Sex nicht auf der Bühne verkaufen!" Max Weidner kann die Kritik nicht nachvollziehen. "Howard ist ein Altmeister, keine Frage. Aber auch Legenden müssen akzeptieren, dass sich Zeiten ändern. Sein eigener Sound klingt ja auch längst nicht mehr wie 'Ti Amo' 1977. Sein aktuelles Album ist deutlich moderner, tanzbarer und direkter." Schlager dürfe natürlich auch heute noch "brav sein" und "eine heile Welt zeigen". Doch für ihn persönlich sei das zu weichgespült. "Alles glatt, alles nett, alles austauschbar." Er findet sie zu sexy: Helene Fischer reagiert auf Kritik von Howard Carpendale Er finde auch nicht, dass Schlager und Sex sich aufheben. "Schlager darf anecken, darf provozieren und darf auch mal schmutzig sein. [...] Sexy kann im Schlager auch ästhetisch, cool und selbstbewusst sein – siehe Michelle oder Anna-Carina Woitschack im 'Playboy'." In Max Weidners Augen benötigt die Schlagerbranche eine Veränderung. Auf den großen TV-Bühnen dürfte man nicht immerzu auf dieselben Musikstars setzen – auch wenn viele unter ihnen "ihren Erfolg absolut verdient haben". "Aber wie soll sich Schlager weiterentwickeln, wenn man immer nur dieselben Pferde reitet?", fragt er und legt nach: "Man muss die jungen Wilden zulassen. Mehr Vielfalt, mehr Mut, mehr echte Künstler."