Wintersport: Ski-Ass Eva Urevc hört auf – "war nicht einfach"

Vor fast fünf Jahren feierte Eva Urevc den größten Erfolg ihrer Karriere. Seitdem hat die Slowenin immer wieder mit Problemen zu kämpfen. Jetzt hört sie auf. Am Sonntag startet die Tour de Ski in Italien. Bis zum 4. Januar kämpfen die besten Skilangläuferinnen und Skilangläufer der Welt um den Sieg bei dem Klassiker. Eva Urevc hingegen ist aber nicht mit dabei. Denn wenige Tage vor dem Start kündigte die 30 Jahre alte Slowenin ihr sofortiges Karriereende an. "Dieses Kapitel zu schließen, war nicht einfach", schrieb sie auf Instagram. "Skilanglauf war so lange meine ganze Welt. Er hat mir einen Sinn, Struktur, Freundschaften und Erinnerungen gegeben, die ich für immer mit mir tragen werde." Als Grund für ihre Entscheidung nannte Urevc die eigene Gesundheit. "In den letzten Saisons waren mein Körper und mein Geist lauter als meine Ambitionen. Ich hatte mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, die mich immer wieder zurückwarfen, gerade als ich dachte, ich hätte meinen Rhythmus wiedergefunden", fügte sie an. Die 30-Jährige leidet laut eigenen Angaben am RED-Syndrom, dem "Relative Energy Deficiency Syndrome" oder auch "Relatives Energiedefizit Syndrom". Dieses führt bei Sportlern aufgrund von zu viel Training oder zu wenig Essen unter anderem zu hormonellen Störungen, psychischen Belastungen oder erhöht das Verletzungsrisiko. Gerade die mentalen Folgen machten Urevc zu schaffen. "Mental war ich erschöpft. Der ständige Kampf mit denselben Problemen zehrte so sehr an mir, dass meine Motivation – das Feuer, das einst so hell brannte – langsam erlosch", offenbarte sie. "Ich merkte, dass ich nicht mehr voller Vorfreude aufwachte. Ich wachte müde auf. Müde vom Kämpfen, müde davon, mich zu zwingen, weiterzumachen." Deshalb traf sie nun die "schwierigste Entscheidung meines Lebens", ihre Karriere zu beenden. Urevc zählt zu den besten Skilangläuferinnen ihres Landes, holte 2021 WM-Bronze im Teamsprint, mischte vor allem im Weltcup 2020/2021 oben mit. Auch bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking war sie dabei, gewann aber keine Medaille.