Der 1. VfL Potsdam verliert am ersten Adventsonntag auswärts in Nordhorn vor über 2100 Zuschauern mit 28:25 (15:12). Die Potsdamer präsentierten sich wie erwartet als unangenehmer Gegner und ließen das Spiel bis zum Schluss offen. Am Ende konnte die erfahrene Mannschaft aus Nordhorn das umkämpfte Spiel vor allem durch eine starke Torhüterleistung für sich entscheiden.
Der VfL Potsdam zeigte eine deutlich verbesserte Anfangsphase gegenüber dem Spiel am letzten Wochenende gegen den TV-Hüttenberg. Das Angriffsspiel der Alder zeichnete sich durch schnelle Angriffe mit treffsicheren Abschlüssen aus. Diese mündeten nach 11 Spielminuten in einer 6:3 Führung für die Potsdamer, wodurch sich Nordhorns Trainer Daniel Kubes zu einer Auszeit gezwungen sah. Danach kippte das Spiel. Die Potsdamer wirkten vor allem im Angriff unkonzentriert und nicht mehr so zielstrebig wie in den Minuten zuvor. Der Mannschaft gelang neun Minuten lang kein Treffer, was in der 8:6 Führung für die HSG Nordhorn-Lingen resultierte.
In den letzten Minuten vor der Halbzeit stabilisierte sich der VfL wieder und hatte zweimal die große Möglichkeit zum Ausgleich. Beide Chancen blieben leider ungenutzt. Zudem kassierte die Mannschaft in dieser Phase zwei weitere Gegentreffer, sodass man statt mit einem Ausgleich mit einem drei Tore Rückstand von 15:12 in die Pause ging.
In der zweiten Halbzeit versuchte die HSG Nordhorn-Lingen ihre Führung früh weiter auszubauen und so das Spiel für sich zu entscheiden. Doch das Team von Trainer Bob Hanning ließ sich nicht so einfach abschütteln und blieb weiterhin, mit nur zwei Toren in Rückstand, dran.
Besonders stark präsentierte sich Kapitän Karl Roosna, der ein ums andere Mal Verantwortung übernahm. Mit 10 Toren und einer Wurfquote von über 76% kürte er sich zum erfolgreichsten Spieler des Spiels. Die Potsdamer versuchten immer weiter, die vierte Niederlage in Folge abzuwenden. Sie scheiterten in den entscheidenden Momenten jedoch zu oft am erfahrenen Nordhorner Torhüter Bart Ravensbergen. So auch in der 56. Spielminute als der VfL wieder einmal die Chance auf den Anschlusstreffer zum 25:26 nicht nutzen konnte. Danach gelang Nordhorn mit einem abgefangenen Ball durch Samuel Lindberg der Treffer zum 28:24 - die endgültige Entscheidung. Kurz vor Schluss konnte Karl Roosna nochmal auf den Endstand von 28:25 verkürzen. Es war der achte verwandelte von insgesamt zehn Siebenmetern.
Stimmen zum Spiel:
Bob Hanning: „Nordhorn hat heute verdient gewonnen. Wir waren gut vorbereitet, wollten ins Tempospiel gehen und haben das in der ersten Halbzeit auch geschafft. Leider haben wir aus den acht Möglichkeiten nur vier Tore gemacht. Das haben wir in der zweiten Hälfte deutlich besser gemacht, sodass wir am Ende auf zehn Tempotore kamen. Das war wirklich gut. Vorne hat es Max (Beneke) leider nicht geschafft, mit mehr Ruhe im Schuss und mehr Übersicht zu agieren. Wir haben wie zuletzt auch einfach nicht das Momentum für uns nutzen können, aber die Jungs müssen das jetzt einfach lernen. Wir machen zu oft die gleichen Fehler. Ich bin traurig, dass wir uns gefühlt das vierte Mal nicht belohnen, aber meine einzige Antwort darauf ist Arbeit, Weitermachen und weiter an sich glauben.“
Julian Possehl, HSG Nordhorn-Lingen: „Es hat richtig Spaß gemacht. Wir hatten ein super Publikum, das uns heute echt getragen hat. Potsdam war ein guter Gegner mit lauter gut ausgebildeten jungen Spielern. Es war ein langer Kampf, und wir sind froh, dass wir das Spiel am Ende gewinnen konnten. Jedes Spiel in der 2. Liga ist sauschwer, und bis nach Weihnachten geht es für uns jetzt Schlag auf Schlag. Wir gehen jedes Spiel einzeln an und sind, glaube ich, auf einem richtig guten Weg. Wir haben heute in den ersten 15 Minuten vielleicht zu viele einfache Fehler gemacht, was uns zuletzt nicht so passiert ist, aber danach haben wir uns deutlich gesteigert.“
Fotos: HSG Nordhorn-Lingen/Bültmann