Schmerz, Verantwortung, Sagen: Aspekte der Sprache in Emmanuel Levinas’ „Jenseits des Seins“ (Teil 1)
Wie, wenn das Philosophieren nicht länger vom autonomen Ich ausginge, sondern vielmehr von dessen Verwundbarkeit und Ausgesetztheit? Ein solches Denken entzöge dem Ich zunächst seine Sicherheit – wurde doch und wird, zumeist und in der vordersten Linie des Denkens, die Selbstbestimmung des Ich als Befreiung und Verheißung gelesen; das autonome Ich, das sich seiner – religiösen, mythologischen oder politisch-gesellschaftlichen – Fesseln entledigt, wurde in eine Position scheinbarer Stärke eines wissenden Zugriffs gerückt... Читать дальше...