Die Provo-Masche zieht noch: True Fruits sorgt mit Sonnencreme-Penis auf Frauen-Schulter für Empörung
Sie haben es wieder getan. Der Smoothie-Hersteller True Fruits wirbt mal wieder mit einem Provo-Motiv, diesmal für den Sommer-Smoothie "Sun Creamie", der in einer Aufmachung wie eine Sonnenmilch daherkommt. Auf dem Werbemotiv ist eine Frau zu sehen, der mit Sonnenmilch ein Penis auf die Schulter gemalt wurde.
Bei Twitter und Facebook polarisiert die True Fruits-Werbung wie gewohnt. Einige finden das Motiv witzig und verweisen darauf, dass die Penis-Malerei mit Sonnenmilch der “älteste Streich” beim Einreiben mit Sonnencreme ist. Viele andere empfinden die Werbung als sexistisch.
Joa, da sitzen irgendwelche schenkelklopfenden Dudes und halten sich für so richtig smart, dabei schmoren sie bloß in Einfältigkeit.
— teresa bücker (@fraeulein_tessa) August 13, 2019
Ich finde die Werbung ehrlich gesagt auch weder lustig noch gut (auch mit der Marketing-Brille auf), aber womit ihr es echt schafft mich aufzuregen ist euer respektloses Verhalten: pic.twitter.com/rec78FGYZ4
— Sinchen ???? (@Rolling_babe) August 14, 2019
Einige sind aber auch in erster Linie wegen der immer wiederkehrenden Provo-Masche des Herstellers genervt:
Wie kann man solch gute Designs und originelle Produkte durch die immer wieder genutzte Sexualisierung so abwerten? Und die Zielgruppe, gebildete junge Großstädter, wird dem doch auch überdrüssig..check es nicht (vielleicht bin ich dumm).
— Sunil (@3fkoeln) August 12, 2019
True Fruits ist mittlerweile bekannt bis berüchtigt für die provokante Werbung, die immer wieder auch Ärger und damit Aufmerksamkeit erregt. 2016 sorgten Sprüche wie “Bei Samenstau schütteln” oder auch “Oralverzehr: Schneller kommst Du nicht zum Samengenuss” für Empörung. True Fruits bewarb damit seinen Chiasamen-Smoothie. Die Stadt München hat damals drei von vier Plakatmotiven verboten.
Der Smoothie-Hersteller stand 2017 wieder im Fokus der Aufmerksamkeit wegen verschiedener Slogans in Österreich. Mit “Schafft es selten über die Grenze” oder “Noch mehr Flaschen aus dem Ausland” sollte einerseits auf die österreichische Migrationspolitik angespielt werden, auf der anderen Seite aber auch auf Vorurteile der Österreicher gegen die deutschen Nachbarn.
Den weißen Smoothie in schwarzer Flasche, der im Mittelpunkt der Österreich-Kampagne stand, nahm der Bonner Hersteller nach den Rassismus-Vorwürfen aus dem Programm. Der Hersteller schrieb damals auf Instagram: “Man wirft uns Rassismus, Sexismus oder gar die Förderung von ‘Rape Culture’ vor. Wir sind das regelmäßige Lamento einiger Zwangsempörter gewöhnt und entschuldigen uns bei allen, die davon ebenfalls zu Recht gelangweilt sind.” Das Team wies darauf hin, dass sie auch künftig Werbung machen wollen, die “ein gewisses Maß an Intelligenz und Humor voraussetzen” wird.
Seither versieht True Fruits Werbe-Motive gerne mit dem Hinweis “Achtung: Diese Werbung könnte von dummen Menschen missverstanden werden.” So auch bei dem Sonnencreme-Motiv.
swi