Kampf gegen Nager: Die Ratten halten sich wacker im Heidelberger Umland
Region Heidelberg. (cm) In den Großstädten leiden auch die Ratten unter der Corona-Pandemie. Da die Zentren zeitweise wie leergefegt sind und nun auch wieder Restaurants geschlossen sind, mangelt es an Nahrung. Im Heidelberger Umland hingegen scheinen sie sich zumindest wacker zu halten. Es gibt nach wie vor so viele Ratten, dass die Gemeinden diese bekämpfen müssen – so auch zum Beispiel in Meckesheim.
"Aktuell mehren sich, wie jedes Jahr um diese Zeit, die Hinweise auf Ratten", teilte Bürgermeister Maik Brandt auf RNZ-Anfrage mit. Die Bekämpfung sei zwischen Mitte und Ende Oktober bis Anfang und Mitte Dezember am sinnvollsten. Diese werde normalerweise jährlich Ende Oktober oder Anfang November durchgeführt. "Es handelt sich also um eine Routineangelegenheit", so Brandt. "Wir sind diesmal ein wenig später dran als üblich, durch Corona war die Firma etwas in Verzug." Ein Unternehmen aus Konstanz legte in Meckesheim in rund 360 Kanalschächte sogenannte Epyrin-Festköder.
Deren Einsatz bring den bestmöglichen Bekämpfungserfolg, so Bürgermeister Brandt. Die Festköder seien bestens auf die Verhältnisse in der Kanalisation abgestimmt. Sie seien gemäß Infektionsschutzgesetz geprüft und "für behördlich angeordnete Maßnahmen zur Bekämpfung normalempfindlicher und resistenter Wanderraten-Populationen" anerkannt. Mit der sogenannten Erstbelegung ließ die Gemeinde auch die jährliche Schmutzfängerleerung der Kanalschachtbehälter durchführen. Es finde noch eine sogenannte Nachbelegung statt, um die Besiedlung umfänglich zu bekämpfen, so Brandt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 3500 Euro.
Die Gemeinde fordert die Bürger auf, dem Rattenbefall vorzubeugen. So sollen keine Nahrungs- und Futtermittel offen auf Grundstücken stehen, Küchenabfälle nicht auf, sondern im Kompost landen und Nahrungsmittelreste nicht über die Kanalisation entsorgt werden.
Auch im Nachbarort Mauer meldete die Gemeinde einen Rattenbefall der Kanalisation im Dammäckerring. "Die Meldungen über Ratten bewegen sich in diesem Jahr in einem normalen Rahmen", so Hauptamtsleiter Matthias Schmalzhaf. Diese würden immer zum Winter zunehmen, da das Nahrungsangebot in der Nähe der Elsenz zurückgehe und die Ratten sich dann in der Kanalisation wohlfühlen. Die Bekämpfung läuft hier über den Abwasserzweckverband "Im Hollmuth".