Abgeordnetenhaus: CDU-Fraktion spricht sich für Olympische Spiele 2036 aus
Die Berliner CDU-Fraktion ist seit Freitag in der polnischen Hauptstadt. Dort hat sie über ihre Vorstellungen zu den Olympischen Spielen beraten - und Position bezogen.
Die Berliner CDU-Fraktion plädiert für Olympische Spiele in Berlin im Jahr 2036. Darauf haben sich die Abgeordneten bei einer Klausur in der polnischen Hauptstadt Warschau verständigt, wie Fraktionssprecher Olaf Wedekind am Samstag mitteilte. Fraktionsvorsitzender Dirk Stettner sagte dazu, Deutschland sei perfekt für Olympia. "Wo ließen sich Olympische Spiele 2036 besser ausrichten als in der Sport- und Olympiastadt Berlin im Rahmen einer nationalen Bewerbung?"
In dem am Samstag beschlossenen Positionspapier der CDU dazu heißt es, Berlin könne als Austragungsort der Olympischen Spiele 2036 eine Fortsetzung des legendären "Sommermärchens" von 2006 sein, als Deutschland Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft war. Die Stadt habe auch danach weiter Sportgroßereignisse bis hin zu den Special Olympic Games im vergangenen Sommer beherrbergt.
"Die Olympischen Spiele 2036 in Berlin bieten die Gelegenheit, die Welt in einer Atmosphäre der Gastfreundschaft und des Miteinanders zu begrüßen", heißt es in dem Fraktionspapier. "Berlin würde die Welt erneut zu Gast bei Freunden haben und ein Sommermärchen 2.0 schaffen, das die Werte des Sports und die Ideale der Völkerverständigung in den Mittelpunkt stellt."
Nach Überzeugung der Berliner CDU-Abgeordneten könnten Olympische Spiele 100 Jahre nach denen der Nazis ein Symbol der Versöhnung sein. "Berlin ist nicht nur eine Stadt, die aus ihrer Vergangenheit gelernt hat, sondern sie hat sich auch zu einem Vorbild für andere Städte und Länder entwickelt", so die CDU-Fraktion. "Sie zeigt, dass es möglich ist, aus dunklen Kapiteln der Geschichte zu lernen."
Die Idee, die Olympischen Spiele 2036 in Berlin auszutragen, biete eine einzigartige Gelegenheit für Gedenken, Aufarbeitung und Erinnerung. "Dieser Schritt trägt dazu bei, die Dunkelheit der Vergangenheit nicht zu vergessen, sondern sie in den Kontext zu rücken und sicherzustellen, dass die Schrecken des Nationalsozialismus nie wieder geschehen."
Am 2. Dezember will der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) über eine nationale Bewerbung beraten. Bei einem positiven Votum würde ein Konzept für eine Bewerbung bis Ende 2024 erarbeitet. Erst dann will der DOSB über eine Kandidatur entscheiden und über die Frage, für welche Spiele sie angestrebt wird.
Die CDU-Fraktion hält sich bis Sonntag in der polnischen Hauptstadt auf. Sie berät unter anderem auch über Fragen des Städtebaus und der Erinnerungskultur.