So mies geht es Brandenburgs Wäldern
„Die Lage ist deprimierend“, sagte Vogel am Montag zum neuen Waldschadensbericht. „Jeder fünfte Baum hat mehr als ein Viertel seiner Nadeln oder Blätter verloren. Weil es durch den Klimawandel zu wenig Wasser gibt.“
Auch 2022 war es wieder zu warm und trocken, wie schon 2018 bis 2020. „Inzwischen fehlt uns der Niederschlag eines ganzen Jahres“, so Vogel. Dramatischste Folge: 504 Brände vernichteten 1400 Hektar Wald. Eine andere: Schadinsekten und Baumpilze haben leichtes Spiel. 15.000 Hektar sind schon kahl.
Ausgerechnet die wertvollen Eichen und Buchen zeigen die stärksten Schäden: Betroffen ist jeder zweite Baum. Nur 15 Prozent sind es bei der Kiefer, die in Brandenburg am häufigsten vorkommt. „Wir werden künftig mindestens drei Baumarten auf jeder Fläche anbauen“, kündigte der Minister an, „um das Risiko zu streuen.“
Doch der Waldumbau kommt kaum voran. Oft frisst hungriges Wild die jungen Setzlinge (Stück 2 Euro) auf. „Ohne intensivere Jagd kein Waldumbau“, mahnt Ulrike Hagemann vom Landesforstzentrum LFE. Aber die Jäger legen sich quer, wollen lieber mehr Wild.
Ein neues Jagdgesetz, das mehr Waldbesitzern die Pirsch erlaubt, blockieren Brandenburgs SPD und CDU. Nun setzt Vogel auf ein schärferes Bundesgesetz. Zuständig dafür: sein grüner Parteifreund und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özedmir.