2. Bundesliga: Nullnummer nützt nur Holstein Kiel: St. Pauli enttäuscht
Im letzten Heimspiel des Jahres schafft der FC St. Pauli wieder keinen Sieg und bleibt im Tabellenkeller hängen. Holstein Kiel reißt auch keine Bäume aus, ist aber näher am Erfolg.
Jetzt wackelt der abstiegsbedrohte FC St. Pauli auch noch zu Hause. Die schwache Nullnummer am Dienstagabend gegen Holstein Kiel am Millerntor brachte den Hamburgern zwar ein Pünktchen ein, doch die Mannschaft von Trainer Timo Schultz braucht mehrfach drei Zähler, um aus dem Tabellenkeller zu kommen. Aber die harmlosen Hanseaten hatten an diesem Abend weder die Mittel noch die Nerven dafür. "Wenn es wirklich nicht läuft, dann läuft es einfach nicht. Das ist wie so ein Hamsterrad", sagte St. Paulis Leart Paqarada bei Sky.
In den vergangenen zwölf Zweitliga-Spielen gab es nur einen Sieg für St. Pauli (3:0 gegen den HSV). In den jüngsten vier Begegnungen gab es zwei Unentschieden und zwei Niederlagen bei einem geschossenen Tor. Die Abschlussschwäche der Hamburger wächst sich geradezu zu einer Phobie aus. "Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Spiele", meinte Paqarada. Vor den Partien der Konkurrenten am Mittwoch hat der FC St. Pauli nur einen Punkt Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.
Die Kieler waren auch nicht überragend, hatten aber in der ersten Halbzeit bessere Möglichkeiten als die Hamburger. Nach ihrem 4:1 beim Karlsruher SC drei Tage zuvor hätten sie das zweite Auswärtsspiel in Folge gewinnen können. Die größte Chance vergab Lewis Holtby, dessen Schuss noch von Eric Smith abgewehrt wurde, nachdem der Hamburger Schlussmann Nikola Vasilj bereits geschlagen war (35.). "Heute war so ein verflixter Tag, an dem immer noch einer mit dem Fuß dazwischen gekommen ist. Wir hatten die Möglichkeit zu gewinnen. Aber wichtig war auch, hier zu Null zu spielen - das ist uns gelungen", sagte Holtby.
Bei St. Pauli hatte der Australier Connor Metcalfe die beste Möglichkeit, doch sein Schuss wurde vom 20-jährigen Tim Schreiber im Tor der Kieler großartig pariert (41.).
"Das Millerntor ist eine Festung", hatte St.-Pauli-Coach Timo Schultz vor dem Spiel gesagt. Die 29 546 Zuschauer im Stadion sangen aus Leibeskräften, damit die Mannschaft die beste Begleitung für einen Erfolg erhielt. Es nutzte nichts. Gegen die "gehobene Zweitliga-Qualität", wie Schultz die Kieler bezeichnet, reichte es nicht. "Das war nicht, wie wir das Jahr zu Hause beenden wollten", meinte Kapitän Jackson Irvine.
Seine Mannschaft, die auf die Innenverteidiger Jakov Medic, David Nemeth (verletzt) und Betim Fazliji (gesperrt) verzichteten musste, agierte nervös, leistete sich mehrfach Fehlabspiele oder technische Fehler. Die Kieler nahmen das Tempo aus dem Spiel, lockten die Einheimischen aus deren Hälfte und hatten die gefährlicheren Aktionen vor dem St.-Pauli-Tor. Was in der ersten Halbzeit das Prädikat mäßig erhielt, war im zweiten Durchgang ungenügend - auf beiden Seiten.
"Ein Spiel noch beim KSC", sagte Paqarada. "In der zweieinhalb Monate langen Pause können wir uns sammeln, vieles analysieren und gestärkt wieder zurückkommen."
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